Ein Römö (das ist ein Rock dessen Schnittmuster aus Dänemark kommt und daher den Namen einer dänischen Insel trägt) wollte ich schon lange nähen. Nur mit der vielen Arbeit für den Weihnachtsmarkt in der Shopping-Arena hatte ich für dieses Vorhaben einfach keine Zeit. Und im Nachhinein betrachtet, hat sich der Zeitaufwand für das Nähen der Taschen und Täschchen für den Verkauf am Markt kaum gelohnt. Der Erfolg am Weihnachtsmarkt war sehr bescheiden. Ich sehe trotzdem das Positive in der ganzen Sache. Denn schon seit einigen Jahren war die Teilnahme an einem Weihnachtsmarkt immer eine Sache auf meiner Wunschliste. Auch wenn das Ganze nicht nach meinen Erwartungen verlaufen ist so kann ich doch einen Punkt auf meinem Wunschzettel des Lebens streichen und sage mir nun:
Es war eine Sache mit X - nämlich nix.
Dass ich mit dieser Erfahrung und Enttäuschung nicht ganz alleine stehe zeigen mir Post auf verschiedenen Blogs. Scheinbar haben die Menschen dieses Jahr keine mit Liebe genähten Geschenke gesucht. Es ist auch nicht wirklich ein Maleur, denn noch immer stehen wir auf der Sonnenseite des Lebens und der mässige Erfolg mit dem Weihnachtsgeschäft schmälert meine Einstellung nicht, dass es mir einfach nur gut geht.
Und ganz besonders gut ist es mir am Weihnachtsfest bei unserer Tochter und ihrerFamilie ergangen.
Meine Tina hat für mich einen Römö genäht.
Die Zusammenstellung der Stoffe gefällt mir ausnehmend gut.
Und natürlich durfte auch hier das Markenzeichen von Tina nicht fehlen. Auch für mich hat sie Häkelblumen auf den Rock genäht.
Zu der riesigen Freude über den ersten Römö gesellt sich ganz viel Stolz. Tina hat schon sehr viele Sachen für sich selbst genäht und ist mit diesem Hobby in die grossen Fussstapfen meiner Mutter getreten, die Tapisseristin und Schneiderin war. Und ganz langsam, aber sicher, kann meine Tochter diese grossen Fussstapfen ihrer Grossmutter ausfüllen. Gibt es ein schöneres Gefühl als zu sehen wie ein Kind das Erbe der Grossmutter und Mutter mit so viel Freude und Talent antritt? Für mich ist es ein grosses Geschenk eine Tochter wie meine Tina ein Stück ihres Lebens begleiten zu dürfen.
Herzlichst
Bea